Atlantik AusFlug. LFSB-LFDP

Take Off 10.45 Uhr Basel LFSB
Landing 14.15 Uhr St. Pierre d’Oléron LFDP

Auffahrt bietet die Chance für ein langes Wochenende. Die ergreifen wir und fliegen gegen Westen. Im Internet sind wir zufällig auf einen Autovermieter gestossen, der Classik Cars vermietet. Eines seiner Autos ist ein Citroen Mehari. Da die Insel sehr gross ist und wir immer schon mal ein solches Auto fahren wollten, buchten wir es via Telefon. Und: Der Vermieter bringt uns den Wagen an den Flugplatz!!

Lighthouse on Oléron
Lighthouse on Oléron
Citroen Mehari for wedding
Citroen Mehari for wedding

Bei schönstem Sommerwetter starten wir. Über den Vogesen hat es Wolken, unsere Strecke ist jedoch fast wolkenfrei, abgesehen von einem dünnen Wolkenband auf 3500 Fuss. Im Zentrum von Frankreich werden die Wolken dann mehr und wir kurven um die sich aufbauenden Cumuli. Richtung Küste wird es dann wieder besser und wir haben einen tollen Flug.

Nach der Landung rufen wir www.oleron-classic-Car.com an. 15 Minuten später kommt der Vermieter und hat auf dem Anhänger einen Mehari. Nach den kurzen Formalitäten düsen wir mit diesem Gefährt über die Insel zum Hotel l’Oceane. Das Doppelzimmer geht zur Seeseite raus. Hier bleiben wir für drei Nächte und nutzen jeden Tag das Hallenbad und das Jacuzzi.

Nachdem das Zimmer bezogen ist, machen wir uns auf in die Stadt. Huch, ist das voll. Zunächst suchen wir eine Bäckerei und kaufen frisches Brot. Dann gehen wir zum Fischmarkt direkt am Hafen und fragen beim gleichen Stand wie im letzten Herbst nach Austern zum hier Essen. Statt der jungen Frau ist heute ihre Mutter da. Auch sie ist sehr nett und erfüllt uns unseren Wunsch. Mit 13 Austern auf zwei Tellern und einer Flasche Wein im Eisbeutel starten wir unser Picknick auf einer Bank am Hafenkai. Nach der zweiten Portion Austern gehen wir noch beim Restaurant La Chaloupe vorbei und reservieren einen Tisch für den Abend. Schlussendlich bleiben wir alle drei Abend in diesem Restaurant, da wir im ersten Stock sitzen können, mit einem Panoramablick auf den Hafen und das Meer, und das Menü ausgezeichnete ist. Da haben wir keine Lust auf weitere Experimente. Am dritten Abend kennen uns alle Angestellte bereits und der Wirt begrüsst uns mit Handschlag.

Fischerhaus an einem Kanal. Bei Ebbe liegt das Boot auf Grund.
Fischerhaus an einem Kanal. Bei Ebbe liegt das Boot auf Grund.

Freitagmorgen fahren wir zunächst nach Norden zum Leuchtturm. Da es einen starken Ansturm an Touristen hat, verschieben wir unsere Besichtigung auf den nächsten Tag. Dann sind wir um 10 Uhr dort und können alles in Ruhe anschauen und die Leuchtturmtour mitmachen. Anschliessend fahren wir gemütlich über die kleinen Strassen an der Ostseite der Insel gegen Süden.

Mittags essen wir am Hafen von Boyardville im Restaurant Marina. Es ist zwar touristisch, aber das Essen ist gut und günstig. Der nächste Stopp ist Chateau d’Orléron. Die Zitadelle ist öffentlich und man hat von den Befestigungsanlagen eine sehr schöne Sicht auf die Küste. Das Hauptgebäude wir gerade renoviert.

Chateau dOrleon
Chateau dOrleon

Der Ort selbst liegt etwas zurückversetzt. Zentriert um einen grossen Platz finden sich kleine Strassen mit Boutiquen. Da uns dies nicht so interessiert, beschliessen wir, die Welt der Austern zu besuchen. Diese Touristenattraktion ist auf dem Festland. Mit dem Mehari über die grosse Brücke zu fahren ist ein Erlebnis. Es erinnert mich an unsere Ausflüge in Florida, wo die sandigen Inseln auch über lange hohe Brücken verbunden sind. Zunächst orientieren wir uns an unserer Inselkarte, aber die Strassen sind nur ungenau eingezeichnet. So landen wir ungewollt auf einer zweiten grossen Brücke. Diese ist noch höher und der Motor hat schon etwas Mühe. Da wir definitiv falsch sind, drehen wir sofort um und folgen dann der Beschilderung. 20 Minuten später sind wir an einem Kanal, der sich ganz dem Thema Austernfischerei widmet. Es gibt mehrere Ausstellungen, die wir aber nicht mehr besuchen, da wir schon zu spät dran sind. Als wir dann noch feststellen, dass hier die Austern mehr als doppelt so teuer sind wie auf der Insel, fahren wir wieder zurück und kaufen die Austern wieder bei unserem Lieblingsstand in La Cotinière. Hier ist zwar viel los, aber Mutter und Tochter lassen sich nicht aus der Ruhe bringen und öffnen die 13 Austern für uns.

Gärten um den Leuchtturm von Ile dOleron
Gärten um den Leuchtturm von Ile dOleron
Leuchtturm
Leuchtturm

 

Samstagmorgen besuchen wir nun zuerst den Leuchtturm. Die 250 Stufen haben es in sich, sind die tolle Aussicht aber wert. Der Park um den Turm wurde mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Das Motto: Die vier Himmelsrichtungen.

Die Führung ist nur auf Französisch, aber trotzdem auch für mich interessant. Moderne Museumsdidaktik bringt den Besuchern die Geschichte des Turmes und des Lebens auf der Insel näher.

Gegen Mittag parken wir den Mehari in St. Bree am Meer und fahren mit den Fahrrädern über die Promenade nach St.Denis und Essen dort im Hafen zu Mittag.

Mittagessen am Hafen in St. Bree
Mittagessen am Hafen in St. Bree

Am Nachmittag machen wir noch einen kurzen Abstecher zum Flughafen. Genau in diesem Moment trifft eine Hochzeitsgesellschaft ein. Und der Brautwagen ist ein…? Mehari! Der zweite Wagen unseres Vermieters.

Hochzeitsgesellschaft auf LFDP mit Mehari als Brautwagen
Hochzeitsgesellschaft auf LFDP mit Mehari als Brautwagen

Nach diesem Spektakel kurven wir noch etwas über  die Insel und lassen den Abend mit Blick auf den Hafen ausklingen.

Nächster Tag, Sonntag:

Take Off LFDP 11.25
Landing LFSB 14.40

Der Flugplatz LFDP hat zwar AVGAS, aber nur mit der Karte von Total. Da wir diese nicht haben (Ausländer kommen nicht an sie heran), planen wir bereits einen Zwischenstopp in La Rochelle. Dort ist aber die Tankstelle zwischen 12 und 14 Uhr geschlossen!

Glücklicherweise ist der Flugplatzchef vor Ort und wir können den Treibstoff direkt auf der Insel kaufen. So sind wir eine Stunde früher auf dem Rückflug als gedacht. Perfekt. Die Sicht nach dem Start ist sommerlich diesig. Auf unserer Reiseflughöhe von 5500 Fuss sind wir über den Wolken. Später steigen wir dann auf 9500 Fuss.